
PROGRAMM
FREITAG, 16. MAI 2008
 15–16 Uhr:
  Eröffnung 
  Begrüßungen und Einführung
  Klaus Staeck (Präsident der Akademie der Künste,
  Berlin)
  Hortensia Völckers (Vorstand/ Künstlerische Direktorin
  der Kulturstiftung des Bundes, Halle)
  Leonie Baumann (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
  Kunstvereine, Berlin)
 16–17.15 Uhr:
  All that money can buy. Kunstförderung – ein Modell auf dem
  Prüfstand
  Wie der Farmer Jabez Stone im Film von William Dieterle (1941) seine Seele an
  den Teufel verkauft, so scheint die Kunst ihren Bildungsauftrag an die Ökonomieverloren
  zu haben. Seit einigen Jahrzehnten jedenfalls lässt sich eine immer stärkere
  Ökonomisierung der Kunst beobachten und dadurch wird nicht nur ihre Bildungsaufgabe
  fragwürdig, die die öffentliche Hand noch immer zur Subventionierung
  motiviert. Die gesamten Regularien der Institution Kunst verlieren offenbar
  an Verbindlichkeit. Wie haben sich die Rollen von Museen und alternativer Institutionen,
  von Sammlern und vor allem von Künstlern verändert? Vielleichthaben
  sich auch Experiment und Kritik schon unbemerkt in andere gesellschaftliche
  Handlungsfelder verlagert, so dass das Nachdenken über zukünftige
  Entwicklungen ganz neue Koordinaten einbeziehen muss.
  Vortrag von Stephan Schmidt-Wulffen (Rektor der Kunstakademie
  Wien)
 18–19.15 Uhr:
  Kunstwert = Marktwert? Der Preis der Freiheit?
  Bereits Monet pflegte zu sagen: „Was ein Bild wert ist, entscheidet sich
  in der Galerie.“ Moderne Kunst unterscheidet sich von allem Vorangegangenen
  bekanntlichdadurch, dass sie ’frei’, also ohne Auftrag entstanden
  ist und sich verkaufen, d.h. in der freien Marktwirtschaft bewähren muss.
  Zusammen mit der modernenKunst entstand das private Ausstellungs- und Vertriebswesen,
  das so genannte ’Betriebssystem Kunst’. In letzter Zeit scheinen
  der Markt, der Kommerz immer präsenter zu werden und andere Instanzen wie
  öffentliche Museen, Sammlungen und Kunstinstitutionen in den Hintergrund
  zu geraten. Wieso wird immeröfter die Frage nach dem Wert der Kunst gestellt
  und wer bestimmt diesen Wert? Gilt die Gleichung: Prominente KünstlerIn
  = wichtige KünstlerIn? Teure KünstlerIn = relevante KünstlerIn?
  Vortrag von Anne-Marie Bonnet (Professorin für Kunstgeschichte
  an der Universität Bonn)
19.15–20.30 Uhr: Abendessen/Pause
  20.30–22.30 Uhr:
  Kunst Spektakel Öffentlichkeit
  Biennalen und Großausstellungen prägen den Begriff von Kunst und
  verbreitern die Kenntnis darum. Sie setzen Maßstäbe, die Einfluss
  auf die Kulturpolitik und die öffentliche Wahrnehmung von Kunst haben.
  Allerdings sind es bei Großausstellungen in erster Linie kanonisierte
  Positionen, die als zeitgenössische Kunstbehauptet werden, und auch die
  'Weltkunst’ vieler Biennalen korrespondiert oft wenig mit jener Kunst,
  die aus spezifischen gesellschaftlichen Kontexten entsteht.Tun also die Großevents
  dem öffentlichen Kunstverständnis auf längere Sicht eigentlich
  gut, schafft sich der öffentlich geförderte Kunstsektor dadurch nichtlangfristig
  selber ab? Wie können Veranstalter ihre künstlerischen und strategischen
  Projektziele auf die Erwartungen des Publikums sowie der öffentlichenund
  privaten Geldgeber abstimmen? Wie balancieren Kuratoren zwischen den gegenläufigen
  Zielen eines massenwirksamen Events und der gewünschten Beförderung
  künstlerischer Vielfalt? Welche Bedeutung messen die Diskutanten der Vermittlungsfunktion
  von Kunstvereinen und non-profit Kunstinstitutionenbei? Wie werden die Auswirkungen
  von Großausstellungen auf die Kulturpolitik und auf das Verhalten von
  Zuwendungsgebern eingeschätzt?
  
  Podiumsdiskussion mit:
  Hortensia Völckers (Vorstand und Künstlerische Direktorin
  der Kulturstiftung des Bundes, Halle)
  Adam Szymczyk (Kurator der 5. berlin biennale für zeitgenössische
  Kunst und Direktor der Kunsthalle Basel)
  Andreas Siekmann (Künstler, Berlin)
  Cay Sophie Rabinowitz (Künstlerische Direktorin der Art
  Basel und der Art Basel Miami Beach)
  Stefan Koldehoff (Kulturredakteur des Deutschlandfunk, Köln)
  moderiert von Regina Wyrwoll (Generalsekretärin der Kunststiftung
  NRW)
ab 22.30 Uhr: Musik (DJ Sean Derrick Cooper Marquardt) und Gespräche